Schnell ein Foto von oben machen, ehe die Richtkrone hochgezogen wird. Den Fotografen verschlägt es den Atem, als sie in 54 Metern Höhe vom Intercity-Hotel auf dem Andreas-Hermes-Platz den Blick über die Stadt schweifen lassen. Wow! Hannovers erstes Hochhaus seit 17 Jahren beeindruckt. Auch OB Stefan Schostok, dem es fast gestern schien, als die Grundsteinlegung war. „Grandiose Geschwindigkeit“, sagt er über den Baufortschritt.
Gut 40 Millionen Euro lässt sich der Bauherr bauwo das Ausrufezeichen am Hauptbahnhof kosten. Das Hotel ist 15 Stockwerke hoch; die schimmernde grün-rote Keramikfassade lässt es wirken wie einen Solitär. Architekt Jürgen Böge, der auch das Gebäude der benachbarten DG-Bank plante, sollte zunächst nur die äußere Hülle planen. Doch den ersten Entwurf fürs Hotel fand er „Murks“ und skizzierte den markanten Turm. Damit hat er dann auch Stadtbaurat Uwe Bodemann und die Politik überzeugt.
Trend geht hin zum Hochhaus
„Der Bau von Hochhäusern war lange aus der Mode gekommen“, sagt Schostok. Jetzt, in der Zeit knapper werdender Flächen, drehe sich der Trend. Er empfinde das neue Hotel als Bereicherung des Standorts.
Gegründet ist der Bau auf 108 Bohrpfählen. Die Innenarchitektur stammt von dem Italiener Matteo Thun. Im dritten Stockwerk zeigen die bauwo-Chefs (neben Bernd Rathenow, Jens Rothe und Bernhard Rückert) ein Musterzimmer mit spannenden Details. Zwischen Bett und Bad lässt eine Glaswand das Licht eindringen.
Konzept passt zur Messestadt
Alle 220 Badezimmer sind schon eingezogen – als Fertigkonstrukt aus Krakau. Schließlich ist der Zeitplan ambitioniert: Im Februar soll das Intercity-Hotel seinen Betrieb aufnehmen. „Das Konzept Intercity-Hotel passt perfekt zur Messestadt Hannover“, findet Joachim Marusczyk, Gründungsgeschäftsführer der Intercity-Hotel GmbH, „Mit der zentralen Lage, der kostenlosen Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und dem digitalen Check-In/Check-Out sind wir der ideale Partner für Messebesucher, Tagungsgäste und Städtereisende.“
bauwo-Chef Bernd Rathenow behauptete beim Richtfest, er träume vom Ruhestand. Auch Schostok hat das nicht geglaubt: „Ihnen fällt garantiert noch ein Projekt ein, das Sie unbedingt errichten müssen.“ Stimmt – diesmal wird es ein markantes Bürohaus an der Vahrenwalder Straße. Fehlt nur noch die Baugenehmigung.
Von Vera König