Corona-Impfungen in der Region Hannover starten schon am 30. Dezember

Die Region bereitet sich auf den Start der Impfungen gegen das Coronavirus vor. Jetzt legen die mobilen Teams in Alten- und Pflegeheimen doch schon früher los als geplant. Bereits heute sollen die ersten 1000 Impfdosen bereitstehen. Bei der Feuerwehr, die für die Impfabläufe und den Betrieb des Impfzentrums verantwortlich ist, laufen die Vorbereitung auf Hochtouren. „Der dafür nötige Aufwand ist nicht unerheblich“, so Sprecher Michael Hintz. Die gesamte Planung war zunächst auf einen Start am 4. Januar ausgelegt – „organisatorisch, logistisch, personell“. Daher hieß es zunächst, man verzichte auf die Option eines vorgezogenen Starts, obwohl das Sozialministerium eine Lieferung der ersten 1000 Dosen bereits zu Beginn dieser Woche theoretisch in Aussicht gestellt hatte. Sozialministerin Carola Reimann wies aber bereits darauf hin, dass sich viele Pflegeheime zwischen den Feiertagen wohl nicht in der Lage sähen, die Impfungen so kurzfristig zu organisieren. Warten auf die Einwilligung der Betreuer benötigt Zeit: Insbesondere für die Rückmeldungen, welche Bewohner auch tatsächlich geimpft werden sollen, muss Zeit eingerechnet werden. Das gilt vor allem bei den Bewohnern, die das nicht mehr selbst entscheiden können. Für sie müssen die Angehörigen oder andere offizielle Betreuungspersonen eine schriftliche Einwilligung geben. „Die Personenlisten, in den das vermerkt wird, sind an alle Pflegeeinrichtungen gegangen“, so Hintz. Sobald diese Daten der Feuerwehr vorliegen, werden die ersten Routen der mobilen Impfteams entsprechend koordiniert. Das klappt bei einigen Einrichtungen nun offenbar früher geplant. „Wir sind froh, dass wir jetzt doch schon starten können“, so Hintz. Grundsätzlich soll aber vermieden werden, dass ein und dieselbe Pflegeeinrichtung fürs Impfen später mehrmals besucht werden muss, weil die Einwilligungen vereinzelt erst Tage oder gar Wochen später nachgeliefert werden. Immer werde sich das jedoch ohnehin nicht vermeiden lassen, sagt Hintz. „Beispielsweise wenn Personen zum vereinbarten Termin nicht in der nötigen gesundheitlichen Verfassung sind.“ Ansonsten soll neben den Bewohnern auch das Personal möglichst in einem Durchgang geimpft werden. Alles digital im Impfzentrum: Zu ersten Priorisierungsgruppe zählen auch die Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sowie Beschäftigte, die in Kliniken auf Intensivstationen, bei Rettungsdiensten, in Notaufnahmen, auf Palliativstationen, Onkologie- und Transplantationsabteilungen medizinisch tätig sind. Auch Menschen über 80 Jahre, die im eigenen Hausstand leben, können sich laut Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, im Laufe des Januars impfen lassen. Im gemeinsamen Impfzentrum von Landeshauptstadt und Region auf dem Messegelände laufen die organisatorischen Fäden zusammen. Entsprechend enorm ist auch der Aufwand, der mit einem eigens dafür eingerichteten digitalen Terminmanagementsystem und spezieller Software bewältigt wird. Unter anderem läuft die Dokumentation sämtlicher Impfwilligen digital mittels QR-Code ab. „Auch jede einzelne Impfdosis hat ihren eigenen QR-Code, der von den mobilen Teams nach der Impfung mit einem Handscanner ausgelesen wird“, erklärt Hintz. So könne auch später jederzeit nachvollzogen werden, wer wann welche Dosis aus welcher Charge erhalten hat. Das ist unter anderem wichtig für die Koordinierung des zweiten Impftermins. Die zweite Spritze muss innerhalb von 21 Tagen (bei Hersteller Biontech/Pfizer) und später 28 Tagen (Moderna) aus der selben Charge gegeben werden. Lesen Sie auch Corona Hannover: Infizierter Fluggast aus London hat nicht Virus-Mutation Bekommen bald alle Landkreise in Niedersachsen den Corona-Impfstoff? Impfzentrum auf dem Messegelände steht – Warten auf den Impfstoff Corona-Impfzentren in Niedersachsen: Land stellt Pläne für Aufbau vor Von André Pichiri