Corona-Impfung: Altenheime in Hannover bereiten sich vor

Die Vorbereitungen für die Impfungen gegen das Coronavirus in der Region Hannover laufen auf Hochtouren. Das Sozialministerium hat eine Lieferung der ersten 1000 Dosen bereits zu Beginn dieser Woche in Aussicht gestellt – der Impfstart noch vor dem Jahreswechsel funktioniert jedoch für viele Heime nur in der Theorie. Nach aktueller Auskunft der Feuerwehr Hannover soll nun am 30. Dezember mit dem Impfen begonnen werden, zunächst war sogar erst frühestens der 4. Januar im Gespräch. Grund dafür ist der organisatorische Aufwand, den es vorab vor allem in den Altenheimen und Pflegeeinrichtungen zu bewältigen gibt. Denn erst wenn dort die Einverständniserklärungen zum Impfen vorliegen, kann es losgehen – denn erst dann ist klar, wie viele Impfdosen pro Einrichtung benötigt werden. Großteil der Bewohner kann Formulare nicht eigenständig unterzeichnen: Darauf arbeitet im evangelischen Altenzentrum St. Aegidien das Team um Heimleiterin Angela Cording bereits seit einer Woche hin. Für die Schutzimpfung müssen die Bewohner das Aufklärungsmerkblatt, das dazugehörige Anamnese-Formular sowie die Impfeinwilligung unterzeichnen – die Dokumente wurden bereits vor Weihnachten den Bewohnern beziehungsweise den Bevollmächtigten mitgegeben. Von rund 95 Bewohnern sind im Altenzentrum St. Aegidien zwei Drittel nicht in der Lage die Dokumente selbst auszufüllen und zu unterzeichnen. „Zum Glück haben viele der bevollmächtigten Angehörigen die unterschriebenen Blätter gleich zum Weihnachtsbesuch wieder mitgebracht,“ sagt Cording und wirkt erleichtert. Dadurch ist das Altenzentrum St. Aegidien mit den Erstellen der Listen bereits gut vorangekommen: „Wir hoffen, dass wir schon in wenigen Tagen alle Dokumente beieinanderhaben“, berichtet Cording. Stress in Altenheimen: wenig Mitarbeiter, hoher Aufwand: Diese Vorbereitungen haben dem Team einiges an Stress beschwert:„Wir sind echt beschäftigt“, sagt Heimleiterin Cording. Denn das Anfertigen der Listen sei eine zusätzliche Aufgabe zu den derzeit notwendigen, regelmäßigen Corona-Testungen der Mitarbeiter. „Und auch das geschieht im Moment mit nur wenigen Mitarbeitern, weil nur wenige im Einsatz sind“, so Cording – einige seien krank, andere seien im wohlverdienten Urlaub. Dass die Listen in Vorbereitung auf die Schutzimpfung einiges an Aufwand mit sich bringen würden, mache dem Team aber nichts: „Die Schutzimpfung gibt den Bewohnern schließlich Hoffnung und Sicherheit“, weiß Cording. Noch im Oktober hatte es im Altenzentrum St. Aegidien einige Corona-Fälle gegeben. Auch deshalb sei die Impfbereitschaft unter den Bewohnern sehr hoch: „Es gibt meistens nur noch ein paar offene Fragen zu Nebenwirkungen in Zusammenhang mit Vorerkrankungen“, so Cording. Dass mit den Impfungen nicht schon zu Beginn dieser Woche begonnen wird, kommt Cording gelegen: „So kann alles geregelt ablaufen“, sagt sie. Als Heimleiterin könne sie so dafür sorgen, dass auch alle Mitarbeiter vor Ort seien – denn auch die sollen mitgeimpft werden, wenn das mobile Impfteam ins Altenzentrum St. Aegidien kommt. Impfbereitschaft hoch: „Entscheidender Schritt aus Pandemie“: Im Seniorenstift zum Heiligen Geist konnten bereits die Hälfte der Dokumente der insgesamt 90 Bewohner gesammelt werden: „Die schriftlichen Einwilligungen sind der Flaschenhals“, findet Dirk Potz, der Leiter des Stifts. Die Impfbereitschaft im Seniorenstift zum Heiligen Geist sei hoch: „Für Bewohner ist das der entscheidende Schritt, um aus der Pandemiesituation herauszukommen“, sagt Potz im NP-Gespräch. Auch in den drei Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt Jugend- und Sozialdienste (AWO) in Langenhagen, Sehnde und Gehrden werden nun Einwilligungslisten der insgesamt 356 Bewohner erstellt: „Das dauert seine Zeit“, berichtet auch Geschäftsführer Dirk von der Osten. Die Schwierigkeit sei es insbesondere zwischen den Jahren, die bevollmächtigen Angehörigen zu erreichen. „Wir stehen in den Startlöchern“: In den vier zur Diakovere gehörenden Einrichtungen gingen ebenfalls vor einer Woche Briefe mit allen notwendigen Informationen an die Angehörigen: „Jetzt stehen wir in den Startlöchern“, sagt Sprecherin Maren Salberg der NP. Auch dort werden fleißig die Einverständnisse der rund 400 Bewohner in den vier Einrichtungen eingeholt. Wann die mobilen Teams zu den Einrichtungen kommen werden, ist allerdings noch unklar. Das liegt daran, dass die Routen der mobilen Impfteams erst aufgestellt werden, wenn der Feuerwehr die Daten vollständig vorliegen – denn die ist für die für die Durchführung der Impfungen zuständig. Lesen Sie auch Bekommen bald alle Landkreise in Niedersachsen den Corona-Impfstoff? RKI meldet Corona-Zahlen: Mehr als 30.000 Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie Corona Hannover: Infizierter Fluggast aus London hat nicht Virus-Mutation Von Sophie Peschke