Corona Hannover: Infizierter Fluggast aus London hat nicht Virus-Mutation

Entwarnung in der Region Hannover: Der infizierte Fluggast, der zusammen mit 63 weiteren Passagieren am 20. Dezember aus London auf dem Flughafen Hannover bei der Einreise gestoppt worden war, hat sich nicht mit dem mutierten Coronavirus angesteckt. Allerdings wurde das mutierte Virus von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer alten Probe aus dem November entdeckt, wie es Montagabend hieß. „Das Ergebnis liegt vor, es handelt sich nicht um das mutierte Virus“, bestätigte Regionssprecherin Christina Kreutz auf NP-Anfrage. Aus Sorge vor einer mutierten Form des Coronavirus waren alle Insassen der British-Airways- Maschine BA 978 direkt nach ihrer Ankunft aus London getestet worden. Ein Fluggast bekam ein positives Testergebnis und wurde zusammen mit seiner Familie noch in der Nacht mit einem Quarantäne-Transport in ihre Wohnung gebracht und dort isoliert. Institut der Charité liefert Gewissheit: Um herauszufinden, ob der betroffene Passagier sich mit der neuen, besonders ansteckenden Variante des Coronavirus infiziert hat, schickte die Region den Abstrich in das Referenzzentrum nach Berlin. Das Institut für Virologie der Charité von Christian Drosten ist für Spezialuntersuchungen zum Coronavirus zuständig. Wegen der neuen Virus-Variante hatten Deutschland sowie die meisten EU-Staaten kurz vor Weihnachten Reisen aus und nach Großbritannien weitgehend eingeschränkt, um die Verbreitung zu verhindern. An Heiligabend wurde die Virus-Mutation B.1.1.7 erstmals auch bei einer Frau, die am 20. Dezember aus Großbritannien nach Baden-Württemberg einreiste, in Deutschland nachgewiesen. Die Frau war von London Heathrow nach Frankfurt am Main geflogen, um Angehörige zu besuchen. Wie leicht breitet sich Virus-Mutation in Deutschland aus? Schon zuvor hatte Drosten erklärt, es sei recht wahrscheinlich, dass B.1.1.7 mittlerweile auch in Deutschland sei. Bei den derzeitigen Beschränkungen im Lockdown geht der Berliner Virologe jedoch davon aus, dass „diese Variante hierzulande eher schwer Fuß fassen“ dürfte. Dennoch wächst die Sorge, dass die Mutationen die Effektivität der gerade anlaufenden Impfungen verringern könnte. „Uns läuft die Zeit davon“, warnt beispielsweise SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Er verwies auf neuere Studien, wonach das Virus diese Mutationen vielleicht in immungeschwächten Patienten bilden könnte – zum Beispiel bei Krebspatienten oder Autoimmun-Erkrankten. Man müsse also möglichst schnell impfen, „bevor sich die Mutationen auch gegen die Impfung auswirken“. Von Britta Lüers