Bahnverkehr Niedersachsen: DB Regio übernimmt das Heidekreuz

Erixx und Nordwestbahn sind raus, DB Regio übernimmt das „Heidekreuz“: Ab Dezember 2021 fasst die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) zwei Bahnnetze in der Mitte Niedersachsens zu einer Einheit zusammen. Fahrzeuge und Mitarbeiter sollen dort dann flexibler eingesetzt werden können. „Wir wollen so erreichen, dass sich personal- oder fahrzeugbedingte Zugausfälle verringern“, teilt Carmen Schwabl, Geschäftsführerin der LNVG, mit. Betreiberin des neuen „Dieselnetzes Niedersachsen-Mitte“ wird die DB Regio AG. Das neue Netz besteht aus dem bisherigen „Heidekreuz“ mit den Linien RB 37 (Bremen – Soltau – Uelzen), RB 38 (Hannover – Soltau – Buchholz sowie der Weser-/Lammetalbahn mit den Linien RB 77 (Hildesheim – Hameln – Löhne – Bünde) und RB 79 (Hildesheim – Bodenburg). DB Regio hat sich in einem europaweiten Wettbewerb durchgesetzt und löst die bisherigen Betreiber Erixx (Heidekreuz) und Nordwestbahn (Weser-/Lammetalbahn) ab. Der Vertrag läuft bis Ende 2029. Beteiligte Aufgabenträger sind die LNVG, die Region Hannover, der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und die Freie Hansestadt Bremen. Verbesserungen für Fahrgäste: Diese Verbesserungen soll es laut LNVG für Fahrgäste geben: In jedem Zug muss künftig ein Kundenbetreuer an Bord sein – bisher war das nur bei sieben von zehn Zügen der Fall. Auf den Linien RB 77 und RB 79 gibt es bereits Internetzugang via WLAN im Zug - ab Mitte 2022 muss der neue Betreiber auch auf den Linien RB 37 und RB 38 WLAN zur Verfügung stellen. Die Mitarbeiter, die bei den beiden bisherigen Betreibern beschäftigt sind, haben einen Rechtsanspruch darauf, vom neuen Betreiber übernommen zu werden. Außerdem verlangt die LNVG auch für dieses Netz ein Personalkonzept – so müsse der Betreiber „nachweisen, dass er Mitarbeiter in Reserve hat, die bei kurzfristigen Ausfällen einspringen können.“ DB-Regio wird laut LNVG auch für die Instandhaltung verantwortlich sein. Mehr Elektro-Strecken? Bis Ende 2029 will die LNVG alle nichtelektrifizierten Teilnetze im mittleren und östlichen Niedersachsen prüfen und mit dem Bundesverkehrsministerium und der DB klären, welche Strecken möglichweise elektrifiziert werden oder wo Fahrzeuge mit alternativen Antrieben eingesetzt werden können. Erixx enttäuscht: Beim unterlegenen Wettbewerber Erixx ist man enttäuscht: Bei der Ausschreibung habe es sich „um einen nahezu reinen Preiswettbewerb“ gehandelt, erklärt dessen kaufmännischer Geschäftsführer Lorenz Kasch. Man habe bei Erixx „alles dafür getan, ein attraktives und wirtschaftliches Angebot abzugeben. Leider habe es nicht gereicht, „diesen sehr harten Preiswettbewerb zu gewinnen“, erklärt der Erixx-Geschäftsführer und fügt hinzu: „Leider war in diesem Preiswettbewerb für unser nachhaltiges Konzept mit Werkstatt- und Verwaltungsstandorten in der Heideregion kein Platz.“ Lesen Sie auch Hannover: Defekte S-Bahn behindert Bahnverkehr im Norden der Region Kostenlos ins Internet - WLAN kommt in allen Zügen des Nahverkehrs – NP - Neue Presse Niedersachsen: Ausbau von WLAN im Nahverkehr kommt langsam voran Schneller Zug nach Wilhelmshaven verzögert sich bis Ende 2024 Von Ralph Hübner