Ab 6. April: Geschäfte und Restaurants in Hannover sollen öffnen

Trotz hoher Corona-Inzidenzwerte sieht es danach aus, dass in Hannover ab dem 6. April wieder Shoppen, Restaurantbesuche sowie kulturelle Veranstaltungen möglich sein werden. Der Entwurf für die neue Corona-Verordnung des Landes sieht Modellprojekte vor, bei denen das bei Vorliegen aktueller Corona-Tests möglich sein soll. In Hannover wird an einem solchen Konzept schon längst gearbeitet. „Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir den Zuschlag bekommen. Schließlich waren wir da Vorreiter“, sagt Martin Prenzler, Geschäftsführer der Citygemeinschaft. In der Verordnung sind allerdings strenge Vorschriften festgelegt, die für den Versuch gelten. Zunächst muss ein Projektgebiet abgegrenzt werden. In Hannover soll das wohl die Innenstadt sein. Dort dürften nicht nur Geschäfte und die Außengastronomie von Restaurants öffnen, sondern auch Theater, Opernhäuser, Konzerthäuser, Kulturzentren und ähnliche Einrichtungen. Sogar die Öffnung von Kinos und Fitnessstudios soll erlaubt sein. Besucher und Mitarbeiter müssen auf Corona getestet sein: Allerdings nur für Personen, die sich vorher auf das Coronavirus haben testen lassen. Die Kommunen, die mitmachen, müssen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt ein Hygienekonzept erarbeiten und digital die Daten der Personen erfassen, die die geöffneten Einrichtungen in der Zone des Modellversuchs betreten möchten. Auch deren Mitarbeiter müssen sich testen lassen. Das ganze soll genau dokumentiert und wissenschaftlich begleitet werden. Die Modellprojekte sollen zunächst auf drei Wochen beschränkt sein. In Frage kommen sie nur in Kommunen, in denen der Inzidenzwert unter 200 liegt. Sollte dieser überschritten werden, muss der Versuch abgebrochen werden. Es sei denn der Anstieg ist ausschließlich auf die zusätzlichen Testungen im Rahmen des Modellprojektes zurückzuführen oder kann einer bestimmten Infektionsquelle zugeordnet werden. Lesen Sie auch Hannover: Shoppen an Ostern mit Schnelltest-Konzept möglich? Shopping und Gastronomie als Modellversuch? Stadt will Bund-Länder-Gespräche abwarten „Es wird täglich eine Bewertung der Lage geben“, versichert Martin Prenzler von der Citygemeinschaft. Er ist sich sicher: „Wenn das richtig gemacht wird, sind Infektionen nahezu ausgeschlossen. Wir wollen den Beweis antreten, dass das ein gangbarer Weg für verantwortungsvolle Öffnungsschritte sein kann“. Das Konzept sei „grundsätzlich fertig“, sagt Stadtsprecher Dennis Dix. Dieses könne aber „erst abgeschlossen werden, wenn die neue Verordnung des Landes vorliegt, die die Voraussetzung dafür bildet“. Bisher handelt es sich noch um einen Entwurf. Hannover hat gute Chancen: Außer Hannover haben auch Garbsen, Laatzen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt am Rübenberge, Sehnde, Wunstorf und Wennigsen mitgeteilt, dass sie am Modellprojekt teilnehmen wollen. Laut Regionspräsident Hauke Jagau werden aber wohl nicht alle zum Zuge kommen. Denn das Land wolle im gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Hannover nur zwei sogenannte Oberzentren, drei Mittelzentren und ein Grundzentrum für den Versuch zulassen. Deshalb müssten auch die Interessen der benachbarten Landkreise berücksichtigt werden. Für Hannover sieht es allerdings gut aus. Die Region rechnet damit, dass die Landeshauptstadt neben Hildesheim zum Zuge kommen wird, weil die beiden Kommunen die einzigen Oberzentren im ehemaligen Regierungsbezirk waren. Interesse bekundet haben in Niedersachsen 27 Kommunen. Die Auswahl trifft das Gesundheitsministerium in Absprache mit den Kommunalen Spitzenverbänden. Von Christian Bohnenkamp