Szenebar HeimW in Hannovers Theaterstraße ist verkauft

Wie es dann so ist mit Gerüchten – am Ende kann immer doch irgendwas dran sein. So ist es nun mit dem „HeimW“ an der Theaterstraße: Die Szenebar hat nach 17 Jahren zugemacht. „Ich bin einfach müde gewesen“, sagte Mohsen Ghotbi (46) gestern der NP. Schon seit Längerem hatte er mit dem Gedanken gespielt, das Geschäft, in das er unendlich viel Zeit und Herzblut gesteckt hatte, zu verkaufen. Drei, vier Interessenten hatte es gegeben, für Öz Kaya (43) hat sich Ghotbi letztlich entschieden. Mitte März ging der Deal schließlich über die Bühne. „Mal schauen, was aus dem Laden wird“, so Ghotbi. Er hätte es schön gefunden, wenn man die stylische Institution so aufrecht erhalten würde, „mit ein paar Veränderungen vielleicht, wie etwa die Karte zu aktualisieren oder zu vergrößern.“ Am Sonnabend wurde der Abschied gefeiert: Und so soll es laut dem neuen Betreiber auch kommen, er wird nämlich die Sushi-Kreationen, die er bisher in seiner Bar „Su-shin“ an der Nikolaistraße angeboten hat, auch im neuen „HeimW“ auf die Karte setzen. Das „Su-shin“ schließt morgen. „Ich möchte das HeimW mit Fernweh verbinden“, erklärte Kaya gestern Abend der NP. Heißt: Es gibt auch Sushi auf der neuen Karte, „aber Klassiker wie der berühmte HeimW-Salat bleiben natürlich erhalten.“ Ansonsten will er die Speisekarte mit Gerichten wie Wiener Kalbsschnitzel und Pastagerichten mit schwarzen Nudeln anreichern, „auf gehobenem Niveau“. Am 28. August soll die Wiedereröffnung sein: Am 28. August soll dann die Wiedereröffnung gefeiert werden, so lange werden die Räumlichkeiten renoviert. „Der Laden hat viel Potenzial“, so Kaya. Er selbst fand das „HeimW“ schon „immer toll. Als Gast und als Gastronom.“ Wer nicht bis Ende August warten möchte, kann die Quasi-Fusion von „HeimW“ und Bar „Su-shin“ schon während des Maschseefests erleben, dort ist Kaya am Nordufer vertreten. Der ehemalige Betreiber Ghotbi hat sich seinen Entschluss gut überlegt: „Ich hatte zum Schluss 38 Angestellte, die Verantwortung war immens.“ Und der Stress für den Familienvater dann irgendwann so groß, „dass es irgendwann einfach nicht mehr ging. Auch vom Kopf her nicht.“ Das „HeimW“ ist so etwas wie sein Baby, „und natürlich tut es mir weh, nicht mehr weiterzumachen.“ Jedoch war dem 46-Jährigen auch klar, „dass es Zeit ist aufzuhören, wenn die Power fehlt und man Gefahr läuft, nur noch rumzustänkern.“ Also zog er die Reißleine – geschäftlich wie körperlich: „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“ Was er in Zukunft machen möchte, weiß Ghotbi noch nicht. Aktuell hat er seine Batterien während eines Urlaubs in Spanien aufgeladen. „Ich habe mir eine Pause verdient.“ Von Mirjana Cvjetkovic

Gastronomie - Nach 17 Jahren: HeimW in Hannover verkauft