So kommt Roncalli in Hannover an

Wenn ein Zug mehr als eine Stunde früher als erwartet in Hannover einrollt, dann muss es ein besonderer sein. Kurz vor zwölf Uhr traf am Dienstag der Roncalli-Sonderzug am Bahnhof Fischerhof ein. Am Freitag feiert der Zirkus mit seinem Programm „Storyteller“ Premiere, bis zum 6. Oktober dauert das Gastspiel. 1200 Tonnen Zirkusmaterial und 80 historische Zirkuswagen: Es ist ein Zug der Superlative: 700 Meter lang mit 50 Bahnwagen. Gezogen von einer CO2-freien Lok. „Als einziger Zirkus in Deutschland reisen wir noch klassisch mit dem Zug und transportieren so alles von Station zur Station – von Schneiderei bis zum Küchenwagen“, erklärt Roncalli-Sprecher Markus Strobl. Neben 1200 Tonnen Zirkusmaterial hatte der Sonderzug auch 80 historische Zirkuswagen, aus der Sammlung von Bernhard Paul, geladen. „Der älteste ist aus dem Jahr 1880, unser Café des Artistes“, so Strobl. Alte Hanomag-Traktoren zogen die Zirkuswagen über die Verladerampe und von dort zum Zirkusgelände am Waterlooplatz. Roncalli will ein Rasendesaster verhindern: Dort laufen bereits seit vergangener Woche die Vorarbeiten. Vorzelt und Cafézelt sind errichtet. Am Nachmittag pumpte dann Zeltmeister Michele Rossi bei 32 Grad Außentemperatur das 16 Meter hohe Zirkuszelt, das Chapiteau, auf. „Die Rasenfläche ist dabei durch Schwerlastplatten besonders geschützt, damit durch die starke Belastung die Grasnarbe nicht verletzt wird“, so Strobl. Offenbar eine Reaktion auf das Hamburg-Desaster: Dort hatte der Zirkus bis Anfang August ein fünfwöchiges Gastspiel auf der Hamburger Moorweide. Als der Zirkus abzog, war der Rasen in weiten Teilen komplett abgestorben. Die Rechnung von 23 000 Euro ging an Roncalli. Bleibt zu hoffen, dass dieses Gastspiel ein gutes Ende hat. Von Britta Lüers

Zirkus - Hannover: Roncalli-Sonderzug rollt an