Hannover: Journalist Rolf Zick (99) bekommt Leibniz-Ring für Lebenswerk

Kein Sektempfang, ein kompakter Zeitplan, eine deutlich kleinere Gästeschar: Die Verleihung des Leibniz-Rings am Dienstagabend verlief, wie beinahe alles in diesen Zeiten, vollkommen anders als sonst. Genau so groß wie im letzten Jahr und all den Jahren zuvor war allerdings die Freude des Preisträgers über die Auszeichnung für sein Lebenswerk, nachdem er den Leibniz-Ring von Eske Nannen (78, Kunsthalle Emden) überreicht bekommen hatte. „Das ist die Krönung meines langen Lebens“, sagte der 99-jährige Journalist Rolf Zick. Ministerpräsident Weil per Video zugeschaltet: Per Videoschalte sprach Ministerpräsident Stephan Weil (61) zu Zick und seinen Gästen im Leineschloss, darunter Neurochirurg und Leibniz-Ring-Träger Madjid Samii (83), Ex-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (77) und Ex-Bundespräsident Christian Wulff (61). „Ich kenne niemanden anderes, der die Entwicklung des Landes persönlich so intensiv begleitet hat und, der von sich behaupten kann, alle Ministerpräsidenten persönlich kennengelernt zu haben“, sagte Weil über den Mann, der nach seinem Einsatz im Zweiten Weltkrieg begonnen hatte, als Journalist zu arbeiten und mit einem Jahr Unterbrechung von 1971 bis 1990 die Landespressekonferenz geleitet hatte. Wegbegleiter hielten die Laudatio auf den Träger der Niedersächsischen Landesmedaille: die beiden ehemaligen Landtagspräsidenten Horst Milde (87, SPD) sowie Jürgen Gansäuer (76, CDU). In der Begründung für die Wahl des Preisträgers hieß es: „Rolf Zick ist unbestechlich, geht den Dingen auf den Grund und fühlt sich immer der Wahrheit verpflichtet.“ Der 99-Jährige sei eine Reporterlegende. Und: „Er ist auch ein Held für vorbildliches Altern.“ Lesen Sie auch Leibniz-Ring für Journalist Rolf Zick (99) Zeitzeugen und Vertreter der Stadt gedenken getöteter Flak-Helfer 98-jähriger Zeitzeuge berichtet in der Wedemark: „Krieg ist der größte Irrsinn aller Zeiten“ Von Julia Braun