Fotograf Olaf Hauschulz zeigt seine Welt in Bildern

Von seinem Weg hat er sich nie abbringen lassen: An locker zehn Hochschulen hatte sich Olaf Hauschulz (49) beworben, haben wollte ihn keine. „Mir egal, ich werde trotzdem Fotograf“, hatte er sich damals in den Kopf gesetzt und selbstständig gemacht. Der Erfolg sollte ihm so schnell recht geben, wie er das perfekte Foto erkennen und auf den Auslöser drücken konnte: Hauschulz ist weltweit unterwegs, in der Automobilbranche gehört er zu den renommiertesten Fotografen, hat unzählige Kampagnen begleitet und Marken betreut. „Ich habe einfach mit allen Regeln gebrochen, mit denen man nur brechen kann“, beschreibt er sich und seine Arbeit im Gespräch mit der NP. Schnell hatte er den Ruf weg, „wahnsinnig zu sein“, sein Agent erhielt mal nach dem Erscheinen einer Mercedes-Kampagne aus Japan einen Anruf eines Autobauers: „Hol den her“, lautete die Ansage. Kurz darauf saß er beim Geschäftsmeeting in Hiroshima, die 90 Kilo Ausrüstung schon mal parat. Mehrere Jahre verbrachte der in Gladbeck geborene Hauschulz in den USA, wurde an der West- wie Ostküste gebucht, pendelte, bis es ihm zu anstrengend wurde, gut zweimal im Monat zwischen Amerika und Hamburg, wo er mit seinem Freund und Fotografen Olaf Heine (49) ein Fotostudio betrieben hat – den „Salon Olaf“. „Wir stehen in den Gelben Seiten, allerdings unter Friseursalon“, erzählt Hauschulz und grinst. „Ich finde das lustig, das lasse ich so.“ Würde das Adjektiv irgendwie von dem Wort Lust abstammen, bei Olaf Hauschulz ergäbe es Sinn. Spricht er von den Bildern, die er macht, ist in jeder Silbe das Herzblut, mit dem er an die Sache herangeht, spürbar. „Ein Foto muss so emotional wie möglich auf den Betrachter wirken“, erläutert er. Betrachtet man die Bilder aus seiner Serie „My World“, die er in den nagelneuen Lofts „New York“ und „Paris“ seines Helmkehofs in Hainholz aufgehängt hat, erahnt man die Gefühle, die der 49-Jährige gehabt haben wird, als er die Motive im Sucher seiner Kamera entdeckte. Dafür sorgt die Lichtstimmung, meistens zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, auf den Bildern: Die Farben sind sanft, strahlen trotz der unterschiedlichen Motive (Städte, Häuser, Natur) vor allem immer eines aus: Ruhe. Zu verdanken hat er die Fotos aus Tokyo, Los Angeles, Dubai, der Schweiz und New York nur dem Umstand, dass er mal einen Jetlag hatte, nicht mehr schlafen konnte, seine Kamera schnappte, rausging. „Heute stelle ich mir für so eine Lichtstimmung den Wecker auf vier Uhr früh.“ Den Helmkehof entdeckte er 2012 zufällig im Internet. Auch wenn er da noch gar nicht wusste, was er mit der damals recht heruntergekommenen Immobilie anfangen sollte, kaufte er sie. „Ich wusste einfach, dass es ein besonderer Ort ist.“ Einer, in den er doppelt so viel Geld in die Renovierung investierte wie in den Kauf. Einer, der mittlerweile zu Hannover gehört, wie Hauschulz selbst. Einer, der seine große Liebe hervorbrachte, Marijke Strucl (49) lernte er bei der Vernissage seiner ersten Ausstellung mit Kumpel Heine im Helmkehof kennen. Es war zugleich der 70. Geburtstag seiner Mutter, eine Hannoveranerin, die er bis zu ihrem Tod jahrelang liebevoll pflegte. Mit seiner Lebensgefährtin steckte er viel Zeit und Nerven in das gewaltige Projekt Helmkehof, nun soll seine Herzensangelegenheit „My World“ wieder mehr in den Fokus geraten, wie die Fotografie selbst auch. „Alle Motive sind auf Film fotografiert und nicht digital“, erklärt er. „Sie sind alle von Hand gemacht, quasi Unikate.“ Er mag die Haptik von Papier, lässt seine Werke in Laboren entwickeln, mit denen auch Stars wie Andreas Gursky (63) zusammenarbeitet. „Ich freue mich, die Bilder präsentieren zu können“, sagt der Fotograf über die 30 Exponate, die bis zu 1,83 mal 2,18 Meter groß sind. Ihm schwebt außerdem vor, die Serie international zu vermarkten, auch ein Bildband ist Planung, erscheinen soll sein erstes Buch im kommenden Jahr. Von Mirjana Cvjetkovic

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