Davood Moradi: „In Linden sind die Leute viel entspannter“

Davood Moradi feierte Mitte Februar das zweijährige Bestehen seines Restaurants „#DreiEck“ in Linden. Warum sind Sie Wirt geworden? Ich habe immer Spaß am Kochen gehabt. Wenn wir mit Freunden unterwegs waren, dann war ich immer zuständig fürs Essen. Ende 2005 kam ich nach Deutschland, habe Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik studiert. Nebenbei habe ich in der Gastronomie gearbeitet, da habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit viel Spaß macht. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, habe ich entschieden, mich mit dem „#DreiEck“ selbstständig zu machen. Wo haben Sie das letzte Mal richtig gut gegessen? Bei meiner Mutter, den persischen Eintopf „Ash reshteh“. Der wird mit verschiedenen Gemüsesorten, Nudeln, gebratenem Knoblauch und Molke gemacht. Das Gericht kocht sie sehr gut. Ihre drei Lieblingsgastronomien in Hannover und Region? Ich habe zurzeit zu viel zu tun, um häufiger essen zu gehen. Das „Spandau Süd“ in der Südstadt mag ich gern, da sind die Spaghetti mit Pesto sehr lecker. An der Limmerstraße finde ich das „Balkh“ gut, das ist ein afghanisches Restaurant. Die verschiedenen Reisgerichte sind sehr lecker. Was ist Ihr Lieblingsgericht aus Mamas Küche? Das ist auch ein persisches Gericht, es heißt „Kuku Sabzi“. Es besteht aus gebratenem Gemüse, Spinat gehört auf jeden Fall dazu, mit verschiedenen Kräutern wie Petersilie, Koriander und Dill. Alles kommt in die Pfanne zusammen mit Ei. Das habe ich auch im „#DreiEck“ auf der Karte, genau wie meine Mama es macht. Bei den Gästen kommt dieses vegetarische Gericht sehr gut an. Was würden Sie niemals essen? Gemüse aus der Dose, es gibt ja zum Beispiel Pilze in der Konserve. Oder Ananas auf Pizza – das passt irgendwie nicht. Diese Kombination kann ich nicht nachvollziehen (lacht). *08. Januar 1981 in Teheran (Iran). Er studiert in Hannover und arbeitet währenddessen in der Gastronomie. 2018 eröffnet er das „#DreiEck“ (Blumenauer Straße 9, Telefon 0511/67 91 98 37) in Linden. Dienstags bis freitags ist von 11.30 Uhr bis 21.30 Uhr geöffnet, von 11.30 Uhr bis 14 Uhr wird ein Mittagstisch angeboten. Am Sonnabend ist von 13 Uhr bis 22.30 Uhr geöffnet, am Sonntag von 13 Uhr bis 21.30 Uhr. Ein Cheeseburger kostet 7,50 Euro, Nudelgerichte ab 8,50 Euro. Es gibt auch Pizza und vegane und vegetarische Angebote. Alle Infos unter www.dreieck-linden.de Welche drei Eigenschaften braucht ein guter Wirt? Geduld im Umgang mit Kunden finde ich sehr wichtig. Der Wirt braucht gute Laune – sie ist das A und O in der Gastronomie. Wenn ein Gast reinkommt, merkt er sofort, wie du drauf bist. Ich bin außerdem der Meinung, dass die Gäste merken, ob das Essen mit Liebe zubereitet wird. Gastronomie stresst – wie schaffen Sie den Ausgleich? Eigentlich stresst mich meine Arbeit nicht, sie macht mir Spaß. Und das „#DreiEck“ ist in Linden, hier sind die Leute eh viel entspannter. Wie beschreiben Sie den perfekten Gast? Meine Gäste sind zum Glück alle entspannt. Die Gastronomie ist eine Bereicherung für mich, ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt. Was ist die Todsünde in der Gastronomie? Die Qualität sollte gut sein. Ich finde es sehr wichtig, dass man diese Qualität beibehält – dann kommen auch die Leute. Das gilt auch für meine Laden. Wir machen fast alles selber, außer Ketchup und Mayo. Auch die Pommes schneiden wir frisch aus Kartoffeln. Welche fünf Lebensmittel würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Olivenöl, Käse, Walnüsse und Pesto. Und traditionelles japanisches Mochi-Eis – ich bin ein großer Fan! Lesen Sie auch: Gabriella Piu: Eine italienische Wirtin, die keine Zwiebeln mag Markus Glaubitz vom „24 Grad“ – Kaffee ist seine Leidenschaft Die Restauranttest des Neuen Presse So war die zweite „Nacht der Gastronomie“ Von Stella-Sophie Wojtczak

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