Das sind die besten TV- und Serientipps für Kinder

„Was guckst du?“ – wenn das Mittagessen verspeist ist und die Schularbeiten erledigt sind, können Kinder zuhause schon mal in das große Loch der Langeweile fallen. Die NP hat TV-Sendungen und Serien zusammen gestellt, die junge Zuschauer klug und witzig unterhalten. Und wir geben Tipps, auf welchen Plattformen Eltern qualitative Orientierung zu Medienangeboten finden. Die Sendung mit der Maus und Co. Für viele Familien gehört die „Sendung mit der Maus“ zum Sonntags-Ritual. 9.30 Uhr in der ARD und 11.30 Uhr auf dem Kinderkanal sind die Stamm-Sendeplätze. Da schon seit zwei Wochen die Schule ausfällt und auch in den Osterferien keine Ausflüge, Urlaubsreisen und Abenteuer außerhalb der eigenen vier Wände angesagt sind, hat das „Maus“-Team beim WDR reagiert. Montags bis freitags ab 11.30 Uhr gibt es täglich Lach- und Sachgeschichten mit Maus und Elefant, außerdem beantwortet Moderator Ralph Caspers jeden Tag ausführlich eine Frage der Kinder zum Thema Quarantäne. Kindgerecht erklärt er, welche Symptome man bekommt, wen man an Covid-19 erkrankt. Woher der Name kommt – und ob es der oder das Virus heißt. Bei manchen Fragen befragt Caspers (natürlich per Videokonferenz) Experten. „Maustronaut“ Alexander Gerst etwa ist der Fachmann für Quarantäne. Vor dem Start ins All wurde der Astronaut 2018 nämlich drei Wochen in die Isolation geschickt – um sicherzustellen, dass er keine Erkältung auf die Raumstation einschleppt. Der WDR schnürt von neun bis zwölf Uhr an den Wochentagen ein Paket, das sich an Grundschüler richtet: Moderator André Gatzke macht „Der André Unterricht“, zusammen mit Grundschullehrerin Pamela Fobbe. Ausgewählte Elemente aus Formaten wie „WDR Klangkiste“, in der Musiker ihre Instrumente erklären, „Wissen macht Ah!“ und „Planet Schule“ gehören neben der „Maus“ dazu. Der SWR sendet unter der Woche ab elf Uhr „Planet Schule“ und ab 11.30 Uhr „Planet Wissen“. Lernspiele und Simulationen zu den Themen findet man auch auf den Seiten www.planet-schule.de und www.planet-wissen.de. Dabei geht es aber nicht um Mathe oder Rechtschreibung, sondern um Themen wie Mensch, Natur, Technik, Mobilität oder Kunst und Ethik. Der gemeinsame Kinderkanal von ARD und ZDF bietet unter dem Motto „#gemeinsamzuhause“ ein ganzes Bündel an Aktionen. Die Quiz-Sendung „Die beste Klasse Deutschlands“ muss ohne Publikum und Kandidaten auskommen, vermittelt ihr „Klugscheißerwissen“ aber montags bis freitags ab 13.30 Uhr für Hobby-Quizzer zuhause. Die Nachrichtensendung „Logo!“ geht sonnabends bis donnerstags um 19.50 und freitags ab 19.25 Uhr auf Neuigkeiten rund um das Coronavirus ein. Peppa Wutz: Peppa ist ein vierjähriges Schweinemädchen, das für ihr Leben gerne in Matschepfützen herumspringt, zur Vorschule geht, mit ihren Freundinnen Luzie Locke (ein kleines Schaf) und Luisa Löffel (ein kleiner Hase) spielt. Papa Wutz arbeitet im Büro, Mama Wutz zuhause am Computer, der kleine Bruder Schorsch ist manchmal eine Nervensäge, er liebt Dinosaurier, nennt sie aber „Sausier“. Die Welt von „Peppa Wutz“ ist heil, in den Fünf-Minuten-Filmen passieren alltägliche Dinge – die Familie macht einen Ausflug, im Kindergarten gibt es eine Übernachtungsparty, die Freunde gehen Schlittenfahren. Wenn alle glücklich sind, wird laut „Hurra“ gerufen. Das klingt banal, ist aber für die Zielgruppe der Kindergarten-Kinder tolles Wohlfühl-Fernsehen, das mit diversen „British Academy Television Award“ (BAFTA) als beste Vorschub-Serie ausgezeichnet wurde. 420 Folgen der englischen Serie gibt es, auf YouTube kann man einen dauerhaften Live-Stream verfolgen. Die Thundermans: Superhelden sind auch nur Menschen. „Die Thundermans“ (streambar auf Netflix, Amazon-Download ab 7,99 Euro pro Staffel) ist eine Sitcom, die sich um eine Vorstadtfamilie mit Superkräften dreht. Die Eltern machen Schluss mit der Verbrecherjagd, um den vier Kindern ein „normales“ Leben zu ermöglichen. Phoebe (Kira Kosarin) beherrscht Telekinese, Frost- und Feuratem, sie ist klug, ehrgeizig und herzensgut, ihr Teenie-Zwillingsbruder Max (Jack Griffo) träumt aber davon, mit seinen Talenten ein Superbösewicht zu werden. Meistens raufen sich die Geschwister aber zusammen. Das gilt auch für die achtjährige altkluge Nora (Laserblick) und Billie, der zwar schnell wie der Rote Blitz flitzen, aber nur langsam denken kann. 99 Folgen drehen sich um High School, Freundschaft, Familie, Pubertäts-Chaos. Die Figuren mit all ihren Macken sind sympathisch, die Botschaft lautet stets, dass am Ende die Familie zählt. Das macht Kindern ab acht Jahren Spaß. Sterben ist nicht so mein Ding: Ein ernstes Thema, einfühlsam aufbereitet: „Sterben ist nicht so mein Ding“ ist eine kanadische Serie, deren 20 Folgen im Februar auf KiKa liefen, aber online noch abrufbar sind, die DVD kostet 15,99 Euro bei Amazon. Jenny (Emilie Bierre) ist 13, leidenschaftliche Balletttänzerin und bereitet sich auf einen großen Wettbewerb vor. Als sie beim Training zusammenbricht, bricht auch ihre Welt zusammen: Jenny hat Leukämie – die Diagnose lautet Blutkrebs. Die Zuschauer (die Sendung ist geeignet für Kinder ab elf Jahren) begleiten sie ins Krankenhaus, durchleben ihre Ängste und Sorgen mit, freuen sich aber auch mit ihr über Hoffnungsschimmer, freundliche Ärzte und Pfleger und neue Freundschaften. Jenny nimmt den Kampf auf. Denn Sterben ist nicht so ihr Ding. Zwar erläutert die Serie schwierige Zusammenhänge kindgerecht, aufgrund der Dramatik des Themas sollten Eltern aber lieber mitgucken und anschließend als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Pinguine aus Madagascar: 2005 eroberten Löwe Alex, Zebra Marty, die hypochondrische Giraffe Melman und Nilpferd-Dame Gloria im Trickfilm „Madagascar“ die Leinwand, drei weitere Abenteuer folgten. Die heimlichen Helden waren aber stets die anarchistischen Pinguine Kowalski (ein technisches Genie), Private (herzerfrischend naiv und knuddelig) und Rico (wortkarg, aber brandgefährlich), die mit Anführer Skipper (in Dänemark Staatsfeind Nummer 1) den Zoo in New York unterwandern. Die Pinguin-Truppe erlebt in 149 Episoden Abenteuer, ihr Zoo-Gegenspieler ist meist „Ringelschwanz“ – so nennen sie abschätzig den hochmütigen Katta King Julien, der sich für den Zoo-Herrscher hält. Die Serie wurde mit elf Emmy-Awards ausgezeichnet, ist laut, bunt und eine Art „Mission: Impossible“ für Kinder ab sieben Jahre, denen die Slapstick-Action gefällt. Ab etwa elf Jahren verstehen sie den teilweise abgründigen Humor und Verweise auf Popkultur und Gesellschaftsphänomene. Drei Staffeln gehören bei Amazon Prime zur Flatrate. Der Zauberschulbus: Wie bringt man Kindern öden Unterrichtsstoff am besten bei? Man lässt sie Physik, Chemie, Biologie und Geschichte hautnah erleben. In den 90er Jahren ging Lehrerin Mrs. Fissel mit dem „Zauberschulbus“ auf Reisen. Die mehr als 20 Jahre alte Animationsserie hat ihren Reiz nicht verloren, sie vermittelt zeitloses Wissen über Natur und Körper, hat Nostalgie-Charakter und überfordert durch die langsamen Schnitte auch jüngere Zuschauer nicht. Von der Serie mit Bildungsanspruch (streambar bei Netflix) wurde 2017 eine Fortsetzung produziert. In „Der Zauberschulbus ist wieder unterwegs“ zaubert Mrs. Fissels jüngere Schwester Fiona die Kinder an exotische Orte. Sie erleben das Klima im Regenwald, erforschen den Krater eines Vulkans, die Unterwasserwelt, den Bau eines Ameisenvolkes. Die Phänomene werden sehr kindgerecht in Dialogen erklärt, Grundschulkinder können auch Ideen für eigene Experimente aus der Serie ziehen. Die Pfefferkörner: Diese Serie ist ein Dauerbrenner auf dem Kinderkanal von ARD und ZDF: „Die Pfefferkörner“ sind junge Detektive, die in Hamburg ermitteln. Es gibt bereits 16 Staffeln, zehnmal wurde das jugendliche Darsteller-Team durchgetauscht, nur bei den Erwachsenen gibt es Nebenrollen, die immer wieder auftauchen. Alle Detektiv-Teams haben eines gemein: Sie sind pfiffig, haben eine tolle Kombinationsgabe, behaupten sich in der Erwachsenenwelt – und halten zusammen. Es geht um Entführung, Erpressung, Diebstahl oder Mobbing. Aber auch um Zoff mit den Geschwistern, Pubertät-Krisen oder die erste Liebe. Die aktuelle „Pfefferkörner“-Generation besteht aus Kira, Levin, Femi, Nele und Tayo (Foto), alle Folgen sind auf der Kika-Homepage abrufbar. Außerdem gibt es ein „Making of“ der Dreharbeiten und Steckbriefe. Wer will, kann auch in alte Folgen eintauchen, es sind mehr als 200 Videos aus 20 Jahren abrufbar. Gut geeignet für die Altersgruppe sieben bis zehn Jahre. Hier gibt es weitere Tipps für Eltern: Was kann mein Kind gucken? Welche Sendungen oder Serien sind altersgerecht? Diese Portale bieten einen Überblick: Flimmo ist eine Programmberatung für Eltern, die an die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien angegliedert ist. Das Portal gibt Tipps zu Medienerziehung, vermittelt zwischen Elternsorgen und Kinderwünschen. Der Service: Flimmo bespricht die Sendungen im aktuellen TV-Programm, die für Kinder relevant sind. Eltern wird die kindliche Sichtweise auf das Programm nahe gebracht, andererseits gibt es aber auch eine pädagogische Einschätzung der Sendung. Im Archiv kann man auch auf ältere Besprechungen zurückgreifen. Außerdem nimmt Flimmo Merchandise-Produkte rund um beliebte TV-Figuren unter die Lupe, berichtet über Kino, Audiomedien, Spiele und Internetthemen. Dreimal im Jahr erscheint eine Broschüre. www.flimmo.de Die Initiative „Schau hin!“ wird vom Bundesfamilienministerium und den öffentlich-rechtlichen Sendern unterstützt, außerdem sind 60 Organisationen aus den Bereichen Pädagogik und Prävention beteiligt. Das Portal analysiert auch Games, soziale Netzwerke und das sichere Surfen im Netz. Für die Corona-Krise haben die Macher einen Leitfaden zusammengestellt, der Filme, Apps und Online-Angebote für Bildung und Lernen empfiehlt. www.schau-hin.info Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet einen Leitfaden für Medienwahrnehmung und Tipps zum Medienkonsum für unterschiedliche Altersgruppen. Informationen unter www.kindergesundheit-info.de Lesen Sie außerdem: Die besten Bücher für junge Leser aller Altersklassen Diese Bilderbücher begeistern kleine Leser Corona: So klappt das Lernen auch ohne Schule Jetzt mit Kindern gemeinsam kochen – so gelingt es Von Andrea Tratner

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