„Big Dating“: Neue NDR-Serie spielt in Hannover

Berlin, Köln, München? „Langweilig, da hat man schon jede Haustür gesehen. Hannover ist viel spannender“, findet Produzent und Drehbuchautor Daniel Scheier (38). Deshalb hat er mit seinen Kollegen Thomas Mielmann (36) und Nicolas Rösener (38) entschieden, ihre erste TV-Serie „Big Dating“ in Hannover spielen zu lassen. Die drei Männer, die sich während des Studiums (Szenische Künste) in Hildesheim kennenlernten, haben dort ihre Produktionsfirma „Schurkenstart“ gegründet. Hannovers ist also um die Ecke. „Wenn man in Hildesheim lebt, ist man zwangsläufig oft in Hannover. Das ist quasi ein zweiter Wohnsitz“, sagt Scheier und lacht. Er selbst hat sogar mal in Linden gewohnt, kommt aber gebürtig aus Düsseldorf. „Wir hatten bei unserer Serie die Wahl zwischen all den Großstädten. Aber Hannover hat uns einfach am besten gefallen.“ Zunächst sollte es nur um eine anonyme Stadt gehen. „Doch dann haben wir uns bewusst entschieden, Hannover präsent zu machen.“ So sieht man in der Serie auch Wahrzeichen: Die warmen Brüder, den Maschsee, die Oper, den Hauptbahnhof. Die zentrale Rolle spielt das Concordia-Gebäude an der Karl-Wiechert-Allee. Hier arbeitet die Hauptfigur der Serie, der App-Entwickler Samuel (gespielt von Ole Fischer), in einem Software-Unternehmen. Er entwickelt einen Algorithmus, mit dem man den perfekten Partner finden kann, dabei stößt er auf die Kellnerin Lina (Olga von Luckwald). Er folgt ihr in ein Yoga-Camp, das auf einer Wiese beim Messegelände gedreht wurde. „Das Finale wollen wir eigentlich auf der Cebit drehen.“ So kam es zur Idee der Serie: Die Idee zur Story: „Ich kam aus einer unglücklichen Beziehung und musste mich zwangsweise mit Dating-Apps beschäftigen“, erzählt Scheier. „Die Art, jemanden kennenzulernen, hat sich massiv verändert. Es ist nicht mehr so wie bei Oma, die den Nachbarsjungen geheiratet hat. Durch Dating-Portale haben wir heute viel mehr Möglichkeiten – was die Sache aber nicht immer einfacher macht.“ Scheier selber hatte mit Tinder & Co. kein Glück, seine Kollegen hingegen schon. Mittlerweile sind alle drei in einer Beziehung, Scheier hat seine Partnerin „ganz klassisch bei einer Premieren-Feier“ kennengelernt, Mielmann fand sein Glück im Internet. „Wir haben für die Recherche zur Serie wirklich alle Apps durchprobiert“, sagt Scheier und lacht. „Danach habe ich mich aber auch ganz schnell wieder abgemeldet.“ Und die „teilweise komischen“ Erfahrungen in den Drehbüchern verarbeitet. Als der NDR nach Liebes-Serien suchten, reichten Scheier, Mielmann und Rösener das Konzept, das schon länger fertig in der Schublade lag, ein – und der Sender griff zu. „Ich glaube, gerade dieser moderne Stoff hat sie so gereizt“, meint Scheier. „Aber wir hatten die ältere Zielgruppe nicht so auf dem Schirm. Die Eltern der Figur Samuel haben wir auf Wunsch des Senders eingebaut.“ Wann „Big Dating“ läuft: Vergangene Woche ist die Serie gestartet, am 25. November sind die zweite und dritte Folge zu sehen. Insgesamt gibt es acht Episoden, die Doppelfolgen laufen immer Mittwochs ab 22 Uhr beim NDR, in der ARD-Mediathek sind sie immer abrufbar. Lesen Sie auch: NDR-Dokumentation Jugendland über Aufwachsen auf dem Dorf in Niedersachsen Kino: Barthels und Duhmes Haarmann-Film "Warte, warte nur ein Weilchen" Online-Dating: Verbraucherzentrale gibt Tipps für die digitale Partnersuche Von Josina Kelz