Niedersachsen schließt zur Bekämpfung der Corona-Epidemie ab Samstagabend alle Restaurants und Cafés. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag an. Der Außer-Haus-Verkauf von Speisen soll allerdings weiter möglich bleiben. Es gehe darum, größere Menschenansammlungen in Gaststätten zu unterbinden.
Der Gastronomie war zuvor bereits auferlegt worden, nur noch von morgens 06.00 Uhr bis abends 18.00 Uhr zu öffnen. Gäste und Restaurantbetreiber hätten sich aber oft nicht an die Auflagen gehalten, unter anderem zum Abstand, sagte Weil. Massive Polizeieinsätze seien deshalb seit gestern nötig gewesen.
Ausgangssperre weiterhin nicht geplant
Weil betonte, eine Ausgangssperre sei in Niedersachsen weiterhin nicht geplant, es gebe bereits weitreichende Ausgangsbeschränkungen.
Trotz weiter steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus sieht Weil unterdessen einen ersten positiven Effekt der Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Zahl der Infizierten in Niedersachsen steige zwar derzeit täglich weiter um 25 bis 30 Prozent, verdoppele sich aber nicht so wie befürchtet. „Ein Effekt ist deutlich sichtbar.“ Die Aufgabe sei es nun, die Zahl der Neuinfektionen weiter zu senken. Der Ministerpräsident bedankte sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die die verordneten Einschränkungen umgesetzt haben. Die Bevölkerung solle aber auf vollkommen unnötige Hamsterkäufe verzichten.
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Von RND/dpa