Das gesellschaftlich heruntergefahrene Leben beim Lockdown zu Beginn der Corona-Pandemie hat viel verändert – Homeoffice, Kurzarbeit, Ruhe selbst mitten in der Stadt und Rücksicht bei den Mitmenschen waren nur einige Auswirkungen. Damit einhergehend wurde ein Trendbegriff zur Norm: hyggelig. Das aus dem Dänischen stammende Wort für Gemütlichkeit erhielt im wörtlichen Sinne Einzug in die heimischen vier Wände: Die Leute machten es sich schön und entrümpelten ihre Wohnungen.
„Aufgrund des Lockdowns gab es nach der Wiederaufnahme der Abholungen ein stark erhöhtes Aufkommen bei der Sperrmüllabfuhr“, berichtet Helene Herich, Leiterin Unternehmenskommunikation Aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover. Dadurch habe sich auch der Zeitraum von der Bestellung des Termins bis zur Abholung verlängert. Inzwischen liege die Wartezeit für einen neuen Sperrmülltermin bei den üblichen vier Wochen.
Durch die vorübergehende Schließung der Wertstoffhöfe in Hannover und der Region während des Lockdowns sei es im Anschluss an die Wiedereröffnung der Höfe zu einem starken Andrang gekommen. Inzwischen sei die Zahl der Anlieferer und die Menge der abgegebenen Wertstoffe jedoch wieder auf einem normalen Niveau, sagt Herich. Konkrete Zahlen ließen sich durch die vorübergehende Schließung der Höfe aber nicht vergleichen.
Allerdings habe es deutlich mehr wilden Müll im Frühjahr gegeben. Die Corona-Pandemie habe die Nutzung von To-go-Verpackungen verstärkt, und es seien mehr Menschen in Wald und Flur unterwegs gewesen. Deshalb habe es einen Anstieg von illegalem Müll gegeben. Bis jetzt seien in diesem Jahr bereits 18 600 Stellen (rund 1042 Tonnen) mit wilden Müllablagerungen von der Stadtreinigung Hannover entfernt worden, berichtet Herich. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr seien etwa 16 600 (912 Tonnen) entfernt worden. Wilde Müllablagerungen seien kein Kavaliersdelikt. „Es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld nach sich ziehen kann“, betont Herich.