„Das Verlustgefühl ist immer noch da. Es dauert, bis die Mannschaft das verarbeitet hat. Aber sie ist auf einem guten Weg“, sagte Trainer Andreas Bergmann nach der 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den FC Bayern München.
Die Stadionregie hatte vor der Partie gegen den Rekordmeister auf knallige Popmusik verzichtet, spielte eher ruhige Stücke. Über der Gegentribüne hing ein großes Enke-Trikot und in der Fankurve waren Plakate mit der Aufschrift „Ruhe in Frieden“ zu sehen. Auf der Ersatzbank der 96er lag ein Blumenstrauß. Mit dem Anpfiff herrschte im Stadion in Hannover aber Bundesliga-Atmosphäre wie gewohnt: Anfeuerungen für die eigene, Pfiffe für die gegnerische Mannschaft.
„Beim Aufwärmen riefen die Fans meinen Namen, das war sehr emotional. Im Spiel war es ok“, sagte Florian Fromlowitz, Enkes Nachfolger im Tor der Niedersachsen. Und Neu-Kapitän Arnold Bruggink antwortete auf die Frage, ob es schwer gewesen sei, durch jenen Tunnel auf den Rasen zu laufen, durch den er 14 Tage zuvor Enkes Sarg aus dem Stadion getragen hatte: „Das klingt komisch, aber es war nicht anders als sonst.“ Nach dem Spiel bei Schalke 04 in der Vorwoche (0:2) war der Niederländer vor laufender TV-Kamera noch in Tränen ausgebrochen.
Nach Wochen der Trauer bekommen die Hannoveraner langsam wieder den Blick fürs Sportliche. Zweimal nacheinander haben sie nun verloren - zuletzt hatte 96 im Februar des vergangenen Jahres zwei Niederlagen in Folge kassiert. Und am Wochenende kommt Spitzenreiter Leverkusen. „Die sind noch besser als Schalke und Bayern“, sagte Bruggink. „So eine Situation wie zuletzt haben wir noch nie erlebt, aber wir verstecken uns nicht dahinter. Wir müssen jetzt punkten.“
lni