Kleine, rote Plastikherzen haben sich überall in der Innenstadt verbreitet. Eine Hochzeitsgesellschaft hatte sie nach der Trauung vor dem Standesamt zurückgelassen. Der Wind verbreitete sie bis hin zum Stadttheater. Sogar auf dem Weihnachtsmarkt und in Richtung zum Stiftshügel sind die Zeichen der Liebe zu finden. Selbst bis ins Büro des Bürgermeisters gelangten sie. „Was machen diese Herzchen hier“, habe sich Rolf-Axel Eberhardt gewundert. Dies berichtete Stadtsprecher Alexander Stockum. Eigentlich werde im Traugespräch darauf hingewisen, dass nur organisches Material, wie Reis oder Blüten, geworfen werden soll. Auch stünden Besen und Kehrblech bereit, damit im Anschluss alles wieder aufgefegt werden kann. Bleibt doch etwas liegen, verrottet es mit der Zeit. Anders als bei den Plastikherzen. „Das haben wir zum ersten Mal gehabt“, sagt Stockum. Ein weiteres Problem: Diesen können nur schwer aufgenommen, müssten eigentlich per Hand einzeln aufgehoben werden. Vor der eigenen Rathaustür übernehme der Hausmeister die Reinigung.
Verbote, wie in anderen Kommunen, das frischvermählte Brautpaar mit Reis oder Blüten zu überschütten, gebe es aber nicht, sagt Stockum. Vielmehr werde auf die Einsicht der Hochzeitsgesellschaft gesetzt.
Von Rita Nandy