Bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Dollbergen stimmt die Motivation. Ob sie nachts um 2.30 Uhr zum Hochwasser nach Hildesheim ausrücken müssen oder innerhalb weniger Tage zu mehreren Einsätzen bei Bränden, Sturmschäden oder Verkehrsunfällen gerufen werden: Sie sind bereit. Entsprechend begeistert war Ortsbrandmeister Thomas Rolle bei der Jahresversammlung. Bei 36 Einsätzen, Übungsdiensten und Engagement bei Veranstaltungen für den Ort haben die Mitglieder 49 Aktiven und 16 Jugendlichen in 2017 insgesamt 6647 Stunden geleistet. Da fehle ihm das Verständnis, wenn Bürger die Feuerwehr wegen einer Katze unter dem Auto oder eines entlaufenen Pfaus wegen riefen, sagte Rolle.
Um den Dienst sorgfältig zu versehen, brauche es entsprechendes Material und Übung. Um letztere besser durchführen zu können, sind die drei Gruppen in zwei Züge umgewandelt worden: „Mit 15 Leuten kann man einen Löschangriff üben, mit acht ist das schwierig.“ Weil auch 2018 zu erwarten stehe, dass einige gut ausgebildete junge Kameraden den Ort wegen Arbeit oder Studium verließen, sei Mitgliedergewinnung eines der zentralen Themen. Insbesondere die Dienste in Wohngebieten sollen weiter ausgebaut werden, um Präsenz zu zeigen.
Was das benötigte Material angeht, bedankte er sich bei Bürgermeister Werner Backeberg dafür, dass das neue Löschgruppenfahrzeug mit auf die Bedürfnisse Dollbergens abgestimmter Ausrüstung für 272.000 Euro bestellt ist und wohl im Spätherbst ausgeliefert wird. Der Mehrzweckwagen müsse allerdings ebenfalls ersetzt werden, ebenfalls das etwa 30 Jahre alte hydraulische Rettungsgerät. Und auf einen neuen Katastrophenschutzwagen wage er ebenfalls zu hoffen: „Bei uns passt er immerhin in die Halle rein.“ Laut stellvertretendem Gemeindebrandmeister Jens Blenk ist der Feuerwehrbedarfsplan nahezu fertig. Bürgermeister Backeberg bekundete, dass die Arbeit der ehrenamtlichen Brandbekämpfer der Gemeinde „lieb und teuer“ und geplant sei, trotz defizitärem Haushalt weiterhin kräftig in Ausrüstung und Feuerwehrhäuser zu investieren, damit die Ausstattung zeitgemäß sei.
Echte Dollberger Feuerwehr Urgesteine sind Heinrich von Grünhagen und Horst Wesche. Stolze 70 und 60 Jahre gehören setzen sie sich dort bereits zum Wohle der Gesellschaft ein. „Besonders auch im Katastrophenschutz, der scheint den Dollbergern im Blut zu liegen“, lies Rolle bei seinen Dankesworten verlauten. Von Grünhagen gehörte zu denjenigen, die 1978 nach der Havarie des Tankers Amoco Cadiz gegen die Ölpest an den Stränden der Bretagne im Einsatz war. Als während des Baus der Bahnbrücke bei Schwüblingsen ein Riesenhaufen Holz in Brand geriet, war es Wesche, der mitlöschte. Auf einen gutem Weg, ähnlich zur Legende zu werden, sind Sven Behrens mit 25-jähriger und Thomas Tarczrewski mit 40-jähriger Mitgliedschaft.
Befördert wurden Stefan Loßin zum Feuerwehrmann, Daniel Trautwig und Andreas Völcker zu Löschmeistern, sowie der neue Jugendfeuerwehrwart Jens Schulze und Uwe Richter zu Hauptlöschmeistern.
Von Sandra Köhler