Es hat schon Zeiten gegeben, in denen die Besucher beim alljährlichen Jazz im Park des Klinikums Wahrendorff bei Nieselregen und elf Grad Celsius auf den Bänken gebibbert haben. Bei der diesjährigen Ausgabe ist man davon weit entfernt. An diesem Sonntag kam unter den Bäumen an der Rudolf-Wahrendorff-Straße wieder so etwas wie ein Sommergefühl auf. Dementsprechend hatten sich zahlreiche Besucher nach Ilten aufgemacht, um der Musik zu lauschen, mit Freunden zu klönen oder einfach ein gepflegtes Bier zu trinken.
Die Interessen gingen dabei allerdings durchaus auseinander. „Wir sind wegen der Musik hier“, sagten Gisela und Hartmut Gradtke. Die beiden Dedenhäuser hatten die Band Moody Groove um den Pianisten Achim Kück und den Sänger Axel Prasuhn schon in Burgdorf gesehen, damals aber in einer anderen Besetzung. Sie wollten sich anhören, ob sie inzwischen anders klangen. Dass viele der Besucher eher zum Klönen gekommen waren, wussten die beiden Jazzfans zwar. „Aber manchmal will man die Leute fragen, ob die Musik bei den Gesprächen stören“, sagte Hartmut Gradtke ironisch.
Etwas weiter entfernt von den Lautsprechern beschäftigten sich Inga Hänschen und Tochter Laureen mit den Wahrendorffschen Bastelangeboten. „Wir sind mit meinen Eltern hier“, sagte die Misburgerin: „Die mögen Jazz.“ Sie selbst könne weniger damit anfangen. „Aber heute hört sich das auch gut an“, sagte die junge Mutter, während sie Ketten bastelte.
Am kommenden Sonntag, 23. September, sind die Swingtown Jazzmen zwischen 11 und 14 Uhr beim Jazz im Park zu hören, bevor in der Woche darauf beim sogenannten XXL-Sonntag gleich drei Bands auftreten.
Von Michael Schütz