Schnippeln, pürieren und probieren: Die Klasse 3d der Friedrich-Ebert-Schule hat einen ganz besonderen Unterricht erlebt. Die Grundschüler bereiteten in schwarzen Schürzen kleine Gerichte zu – die überwiegend aus heimischen Produkten bestehen. Am Ende des Projekttages bedienten sich 23 Schüler der Eisbärenklasse am reichlichen Büfett. Die Kinder tischten Fruchtspieße und zwei Aufstriche auf: „Das sieht aus wie rote Marmelade“, sagte Alexander über den aus roter Bete und Kichererbsen hergestellten Belag. „Das schmeckt“, stellte der neunjährige Schüler fest, nachdem er zunächst skeptisch probiert hatte. Und auch der zweite Aufstrich aus Paprika, Möhren und Nüssen mundete den Drittklässlern.
Zuvor erfuhren die Kinder, wie das Klima und die Ernährung miteinander verknüpft sind. Sie lernten, dass etwa Bananen aus der Dominikanischen Republik kommen und damit einen weiten Weg hinter sich haben, bevor sie in Langenhagen landen. „Und es wird viel Diesel verbraucht“, sagt der neunjährige Daniel. Der mache die Umwelt dreckig, wusste der Grundschüler zu berichten. Im Gegensatz dazu stammen Äpfel und Birnen aus dem hiesigen Bereich. Genau wie auch rote und gelbe Bete, Kohlrabi, Möhren, Kartoffeln oder Zwiebeln.
Lange Transportwege sind nicht gut für die Umwelt
Mithilfe von Emma Leiss vom Umweltzentrum Hannover und Ernährungsberaterin Michaela Rönicke sowie Praktikantin Lena Engelhardt beschäftigten sich die Drittklässler vier Schulstunden lang mit dem Thema Ernährung. „Wir wollen Sinne schärfen“, beschrieb Leiss das Ziel des Projektes. Immer wieder gebe es von den Eltern Reaktionen, die berichteten: „Ihr habt mir aber ein Ei ins Nest gelegt, nun schaut mein Kind genau auf den Einkaufszettel und untersagt mir Obst und Gemüse aus Südafrika zu kaufen“, listete Leiss ihre gesammelten Erfahrungen auf.
Angesichts langer Transportwege empfehlen die drei Expertinnen auch, im Winter etwa auch auf Erdbeeren zu verzichten. „Die gibt es bei uns im Sommer, jetzt kommen sie von weit her“, plädierte Rönicke für den Konsum von regionalen und saisonalen Produkten. Und Bananen müssten auch nicht täglich verspeist werden, empfahl die Ernährungsberaterin. Das Projekt wirkt sich nicht nur auf das Kaufverhalten der Familien positiv aus, sondern direkt auch auf den Inhalt der Brotdosen, haben die drei Fachfrauen wiederholt feststellen können.
Rote Bete-Kichererbsen-Streich
Zutaten: eine kleine rote Bete, eine Knoblauchzehe, 375 Gramm gekochte Kichererbsen, einen Apfel, 50 bis 60 Milliliter Olivenöl, Salz und Pfeffer sowie nach Geschmack ein bisschen Zitronensaft.
Zubereitung: Die rote Bete schälen und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit dem Knoblauch beides in wenig Wasser weich dünsten. Dann die Kichererbsen und den Apfel dazugeben und alles zusammen mit einem Mixer pürieren. So viel Olivenöl hinzufügen, das eine Paste entsteht. An Ende mit Salz, Pfeffer und dem Zitronensaft abschmecken.
Paprika-Möhre-Streich
Zutaten: 250 Gramm rote oder gelbe Paprika, 100 Gramm Möhren, 1 bis zwei Schalotten, eine Knoblauchzehe, zwei bis drei Esslöffel Pflanzenöl, 30 Gramm gemahlene Nüsse oder Mandeln, Salz, Pfeffer, süßes Paprikapulver und etwas Zitronensaft.
Zubereitung: Das Gemüse, die Schalotten und den Knoblauch klein würfeln und in einem Topf mit Pflanzenöl und etwas Wasser dünsten. Wenn das Gemüse weich ist, dann die Nüsse oder Mandeln dazugeben und mit einem Mixer pürieren. Anschließend mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und ein wenig Zitronensaft abschmecken.
Von Katerina Jarolim-Vormeier