Wenn das Publikum die Band mit stehenden Ovationen feiert, und der Sänger nach gut drei Stunden gesteht: „Ich liebe euch“ – dann treffen vor der Bühne die Fans und auf der Bühne das Personal der Rockkantine aufeinander. Sie haben, zum zweiten Mal in Folge, gemeinsam das Weihnachtsfest mit einer stimmgewaltigen Familienparty in der Blues Garage beendet. Denn beide Seiten kennen und schätzen sich seit Jahren, so dass Sänger Thomas Henner mitunter als Dirigent eines gut 260 Stimmen starken Chores fungiert.
Er hält sich zu Beginn des Konzerts nicht lange mit frohen Botschaften auf, sondern stellt die Frage aller Weihnachtsfragen: „Wart ihr auch alle brav?“ „Nein“, brüllt das Publikum erwartungsgemäß, und dann geht es auch schon los. Bis nach Mitternacht prallen Rockklassiker wie „T.N.T“ und „Highway to Hell“ auf neue Stücke wie „Wannsee“ von den Toten Hosen oder „80 Millionen“ von Max Giesinger. Egal, welches Lied das Kantinenpersonal mit Henner, Ingo Lührig (Bass), RoRoRobert „Joecky“ Joecks (Schlagzeug), die Gitarristen Michael „Zacky“ Meyer und – wieder mit dabei – Kai Steffen auch anstimmen: Die Garagen-Gäste singen, tanzen und klatschen, bis Stimmen, Füße und Hände schmerzen.
Nicht ohne Grund hat die Coverband als Abschieds-Zugaben-Rausschmiss-Lied „An Tagen wie diesen“ gewählt. Im nächsten Jahr öffnet die Rockkantine wieder in H.B., dann allerdings an Silvester – anstelle von Voodoo Lounge, die dieses Jahr noch einmal die Garage rocken.
Von Antje Bismark