Im Jahr 2025 rechnet die Bertelsmann Stiftung mit 8,3 Millionen Schülern in Deutschland. Das wären 1,1 Million Schüler mehr als die Länder bisher in ihrer offiziellen Vorhersage annehmen, diese Daten stammen noch aus dem Jahr 2015.
Es werde also im Bildungsbereich keine Einsparungen geben können, sondern es kämen erhebliche zusätzliche Ausgaben auf die Länder zu, „weil zehntausende Lehrer und Klassenräume fehlen“. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung: „Mit diesem Schüler-Boom hat kaum jemand gerechnet. Jetzt besteht enormer Handlungsdruck. Viele Bundesländer müssen komplett umdenken.“
Auch die Prognose des niedersächsischen Kultusministeriums aus dem Jahr 2015 geht noch von fallenden Zahlen aus. Damals gingen in Niedersachsen 846 609 Kinder und Jugendliche zur Schule. Für 2025 erwartete das Ministerium nur noch 807 300 Schüler. Die Bertelsmann Stiftung geht nun auch für Niedersachsen von steigenden Zahlen aus, nennt allerdings keine Schätzung. Denkbar ist allerdings, dass die zusätzlichen Lehrer, die das Land bereits eingestellt hat – etwa wegen eines verlorenen Prozesses um die Arbeitszeit und auch wegen der Flüchtlingskinder – die Lage in Niedersachsen besser ausfallen lassen. Der Sprecher des Ministeriums, Sebastian Schumacher, sagte in einer ersten Stellungnahme: „Wir nehmen die Studie interessiert zu Kenntnis und werden sie intensiv auswerten.“
Von Dirk Altwig