Die Intention des Grundgesetzes, die Familie zu schützen, komme zu kurz, sagte der Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes, Christoph Künkel, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Wenn im Bundestag über die "Ehe für alle" beschlossen werde, sei dies sicherlich ein großer Tag für Schwule und Lesben. "Aber noch kein großer Tag für die Familie", betonte Künkel.
Er wies auch auf die Lage der Alleinerziehenden hin: Allein in Niedersachsen lebten fast die Hälfte aller Alleinerziehenden am Rande des Existenzminimums. "Da müsste man ansetzen, denn letztlich betrifft die "Ehe für alle" nur eine vergleichsweise kleine Gruppe, während die Armut der Alleinerziehenden schon ein großes Problem ist", sagte Künkel. Der Bundestag befasst sich am Freitag mit dem Thema und fällt möglicherweise einen historischen Beschluss.
dpa