Hannover. Die Witwe des früheren 96-Torwarts sowie achtfachen National-Torhüters Robert Enke († 32) werde geehrt, weil sie „mutig und in schonungsloser Offenheit nach dem Tode ihres Mannes Robert über dessen langjährige Depression gesprochen“ hat, begründen die Kuratoriumsmitglieder. „Sie berichtete auf einer Pressekonferenz, die einem Millionenpublikum übertragen wurde, in beispielloser Offenheit über eine bisher totgeschwiegene Krankheit.“ Damit habe Enke „das Tabu dieser teuflischen Volkskrankheit“ gebrochen. Menschen weltweit trauten sich nun, ihre Leiden zu offenbaren und Hilfe zu suchen.
Den Leibniz-Ring verleihen die Mitglieder des hannoverschen Presse Clubs im vierzehnten Jahr. Zu den bisherigen Preisträgern gehört die frühere Bundesverfassungsrichterin Jutta Limbach (76), Ex-UN-Chefinspektor Hans Blix (82), Regisseur Sönke Wortmann (51), Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (63) und Unternehmer Heinz-Horst Deichmann (84).
Teresa Enke ist die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung. Sie unterstützt in Anlehnung an das Schicksal ihres Mannes Projekte und Einrichtungen, die über Depressionskrankheiten aufklären, sie erforschen oder behandeln. Genauso unterstützt sie Projekte und Einrichtungen, die sich Herzkrankheiten von Kindern widmen – in Erinnerung an die gemeinsame Tochter Lara, die im Jahre 2006 im Alter von zwei Jahren an einem Herzfehler gestorben war.
Zum Kuratorium des Leibniz-Rings gehören unter anderem Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler (69), „Tagesschau“-Chefsprecher Jan Hofer (58) und ZDF-Intendant Markus Schächter (60).