Der Hannoversche Sport-Club (HSC) und der VfL Eintracht Hannover sind die ersten beiden Vereine, die vom neuen Kunstrasenprogramm der Stadt profitieren sollen. Sie setzten sich in der ersten Runde gegen 25 weitere Clubs durch, die sich für einen Kunstrasenplatz beworben haben.
Der DSV Hannover, der Deutsche Hockey-Club, die SG Hannover 74, der DJK TuS Marathon und die Spielvereinigung Niedersachsen Döhren/FC Schwalbe waren von Anfang an ohne Chance. Die Flächen der Vereine liegen im Überschwemmungsgebiet, das von einem statistisch alle 100 Jahre vorkommenden Hochwasser bedroht ist.
Wegen Hochwasser: Fünf Vereine ohne Chance
Aus Sicht der Stadt wäre das Risiko, dass Kunstrasenplätze dort durch Überschwemmungen zerstört würden, unkalkulierbar hoch. Nur eines von zahlreichen Kriterien, zu denen die Vereine Angaben in ihren Bewerbungen machen mussten. Der SV Borussia schied ebenfalls aus, weil er sich als einziger Bewerber nicht in der Lage sah, die jährlichen Kosten des Kunstrasenplatzes zu stemmen – 12 000 Euro für die Pflege sowie 5000 Euro jährliche Rücklagen für eine Erneuerung des Kunstrasenteppiches in zwölf bis 15 Jahren.
Die Kriterien hatte die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund erarbeitet, damit die Vergabe der Plätze möglichst transparent abläuft. Punkte gab es auch für hohe Mitgliederzahlen und deren Entwicklung in Prozent, Kooperationen mit anderen Vereinen und Schulen, für eine hohe Anzahl an Trainern und Übungsleitern, die Qualität des Untergrundes aber auch für Vereine, die in sozialen Brennpunkten aktiv sind. Auch die Prognose der Bevölkerungsentwicklung im Stadtbezirk spielte eine Rolle.
Bis zu zehn Kunstrasenplätze soll es geben
Die Politik entschied am Montag noch nicht, signalisierte allerdings bereits Zustimmung zum Vorschlag der Stadt. Sobald der vom Rat beschlossen ist, sollen die Planungen für die Kunstrasenplätze vom HSC und VfL Eintracht beginnen. Rund 1,2 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.
Insgesamt sollen in den nächsten Jahren sieben bis zehn Kunstrasenplätze in Hannover entstehen. Sämtliche Vereine, die in der ersten Runde nicht zum Zuge gekommen sind, müssen sich dafür aber 2020 neu bewerben. Gute Karten werden dann der TSV Limmer, der SC Germania List sowie der TuS Ricklingen haben, die mit ebenfalls hohen Punktzahlen auf den Plätzen drei bis fünf landeten.
Bereits in Planung befindet sich ein Kunstrasenplatz für den TSV Bemerode, der schon zuvor beschlossen worden war.
Von Christian Bohnenkamp