Beim Versuch, sich abends am Hauptbahnhof Hannover an einem anfahrenden ICE abzustützen, wurde ein 48-Jähriger schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich Dienstag gegen 20.45 Uhr am Gleis 7. Laut Bundespolizeisprecher Martin Ackert sei der Hannoveraner zuvor über den Bahnsteig getorkelt, auf dem sich rund 150 Fahrgäste aufgehalten hätten. Dabei habe er sich mehrfach an dem ICE aus Wien (Fahrtziel: Hamburg-Altona) abgestützt. Das hätten Zeugenbefragungen und die Auswertung von Aufzeichnungen der Überwachungskameras ergeben. Schließlich sei der ICE angefahren, der 48-Jährige sei abgerutscht und zwischen Waggons und Bahnsteigkante gefallen.
Bei dem Unfall sei eine Hand des Mannes abgetrennt worden. Notfallsanitäter der Berufsfeuerwehr und ein Notarzt versorgten den Schwerverletzten. Anschließend wurde der Hannoveraner mit einem Rettungswagen in die Medizinische Hochschule gebracht. Dort sei dem 48-Jährigen auch eine Blutprobe entnommen worden, erklärte Ackert. Ergebnis: 1,92 Promille. Der Sprecher der Bundespolizeiinspektion im Hauptbahnhof weiter: „Es liegt kein Fremdverschulden vor, der Vorfall war eindeutig alkoholbedingt.“ Während des Feuerwehreinsatzes kam es zu Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs.
von Andreas Körlin