Zwischen 4000 und 8000 Euro kosten die Liegen und Sessel, mit denen die Schalterhalle im Anzeiger-Hochhaus bestückt wurde - die neue Heimat des Kinos, so lange die Mediengruppe Madsack die Kuppel sanieren lässt (NP berichtete).
Die ersten, die das neue Mobiliar gestern testen durften, waren 40 Leser, die bei einer AboPlus-Aktion für die Kino-Premiere in der Schalterhalle eine Karte gewonnen hatten. Zur Verfügung gestellt hat die schicken, italienischen Designerstücke Möbelhändler Uwe Klingenberg. Sie können übrigens gleich nach jeder Kinovorstellung auch käuflich erworben werden. „Da sind wir flexibel“, versichert Klingenberg.
Die bequemen Sessel sind allerdings längst nicht die einzigen Vorzüge des Kinos in der Schalterhalle. Das ist mit 80 Plätzen zwar deutlich kleiner als der Saal in der Kuppel, in der 300 Menschen Filme schauen konnten. „Der Sound ist aber noch ein bisschen besser“, verspricht Inhaber Hans-Joachim Flebbe.
Ohne Umbauten wäre das allerdings nicht möglich gewesen. Unter anderem wurden an den Wänden spezielle Elemente eingebaut, die den Hall schlucken.
Der Umbau der Schalterhalle sei „wirklich super gelaufen“, freute sich Günter Evert, Verlagsleiter der Madsack Mediengruppe, der selbst begeisterter Kinogänger ist. Er lobte auch „die hervorragende Zusammenarbeit“ mit dem Denkmalschutz der Stadt, mit dem die Umgestaltung der Schalterhalle zum Kino abgestimmt werden musste.
Bei den Lesern kam die neue Location gut an. Barbara Bultmann aus Isernhagen verbindet mit dem Hochhaus-Kino ohnehin besondere Erinnerungen. „Da habe ich nach dem Krieg meinen ersten Kinofilm gesehen: Schneewittchen und die Sieben Zwerge von Walt Disney“, berichtete sie.
Am Donnerstag zum Auftakt lief allerdings „Florence Foster Jenkins“ mit Meryl Streep. Wie bisher sind auch in der Schalterhalle täglich drei Kinovorstellungen geplant, an den Wochenenden sogar vier bis fünf. Die Eintrittspreise bleiben die gleichen. Tickets kosten acht Euro, am Kinodienstag sechs Euro und an den Wochenenden neun Euro. „Ein schönes, rundes Programm“ werde man zeigen, verkündete Mitinhaber Torben Scheller bei der Eröffnung des neuen Saals.