„Der gewaltvolle Tod eines Kindes ist das Grauenvollste, was es gibt“, sagte der Braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber bei der Trauerfeier in der evangelisch-lutherischen St-Georgs-Kirche. Der Fünfjährige war vor einer Woche vom Lebenspartner seiner Mutter getötet worden.
Neben Angehörigen und Freunden waren auch zahlreiche Polizisten sowie Rettungskräfte, die in der vergangenen Woche stundenlang nach dem kleinen Jungen gesucht hatten, zur Trauerfeier gekommen. Der kleine weiße Kindersarg in der Steinkirche des 3700-Einwohner-Dorfes im Weserbergland war umrahmt von den Kränzen der Familie.
Julian war in der Nacht zum vergangenen Dienstag vom 26 Jahre alten Lebensgefährten seiner Mutter stundenlang schwer misshandelt, gedemütigt und geschlagen worden. Er starb an inneren Verletzungen. Nach eigenen Angaben stand der 26-Jährige bei der Tat unter Drogeneinfluss. Die Polizei fand Julians Leiche einen Tag später in einer Garage zwischen Schutt und Müllsäcken. Der Freund der Mutter sitzt seit vergangenem Mittwoch in Untersuchungshaft.
„Gewalt könnte ein Ventil für die Überforderung im Leben sein“, betonte der Landesbischof. Niemals dürfe dies aber als Entschuldigung für eine so grauenvolle Tat gelten. „Eines der wichtigsten Aufgabenfelder der Kirche ist es, Kindern einen geschützten Raum zu bieten. Trotzdem können wir bei aller Sorgfalt so eine Tat nicht voraussehen“, sagte Weber. Nun sei es für die Angehörigen wichtig, zum Leben zurückzukehren. Bei diesem schmerzvollen Prozess müssten sie begleitet werden.
Ob der Sarg mit der Leiche des kleinen Jungen noch am Dienstag auf dem Dorffriedhof beigesetzt wurde, wollte der Gemeindepfarrer nicht sagen. „In Absprache mit den Eltern des Jungen wird ein Zeitpunkt für die Beerdigung nicht öffentlich mitgeteilt“, sagte Pfarrer Bernhard Knoblauch. dpa