Hannover. Mitte 2012 sollen in Nachbarschaft zur Tierärztlichen Hochschule 50 Mitarbeiter zunächst Impfstoffe für Schweine und Rinder entwickeln. Vor Gericht sind noch Klagen gegen den Bau anhängig.
„Natürlich gibt es bei einem Forschungszentrum Risiken. Hier ist aber alles abgewogen und ein sehr hoher Sicherheitsstandard erreicht worden“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) bei den Feierlichkeiten. Es sei wichtig gewesen, die Ängste und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und deutlich zu machen, wie in dem Zentrum gearbeitet wird.
Es seien aber nicht alle Gegner erreicht worden, betonte der Minister. Vor dem Gelände hatten am Dienstag rund 30 Menschen gegen das Forschungszentrum demonstriert. Auf Spruchbändern prangerten sie beklagten sie eine Profitgier der Pharmakonzerne und sich feiernde Politiker.
Jahrelang hatten vor allem Nachbarn des künftigen Zentrums vergeblich versucht, das Projekt mit Klagen zu verhindern. Sie fürchten sich vor unkalkulierbaren gesundheitliche Risiken. Die Bürgerinitiative (BI) gegen Massentierhaltung in Wohngebieten e.V. kritisierte die Anwesenheit von Minister Bode und von Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) bei der Grundsteinlegung. Die Rechtmäßigkeit des Projekts sei noch nicht geklärt, hieß es in einer Mitteilung der BI. Bode und Weil setzten sich in vorauseilender Zustimmung darüber hinweg und für die wirtschaftlichen Interessen des Pharmagiganten ein.
In der Vergangenheit gab es auch Aktionen militanter Tierschützer gegen das Impfstoffzentrum. Im Sommer 2009 hatten Demonstranten das Gelände besetzt. Die Polizei räumte schließlich das Grundstück. Fünf Besetzer wurden vor wenigen Wochen wegen Hausfriedensbruch zu Geldstrafen verurteilt.